Affektive Störungen und Angsterkrankungen + Fokus auf junge Erwachsene (Station 4)

Affektive Störungen und Angsterkrankungen + Fokus auf junge Erwachsene (Station 4)

10. Februar 2025

Neben dem altersunabhängigen Fokus auf affektiven Erkrankungen und Angsterkrankungen liegt der Schwerpunkt unserer Station in der Behandlung junger Erwachsener von 18-25 Jahren (auch als Transition bezeichnet).

Die Transitionsphase ist eine vulnerable Zeit im Leben, in der Symptome einer psychischen Erkrankung häufig zum ersten Mal auftreten. Wichtig ist, möglichst frühzeitig abzuklären, was dahinter steckt und eine individuell passende Behandlung einzuleiten, um einen erfolgreichen Übergang in das „Erwachsenenleben“ zu ermöglichen. Auch PatientInnen, die bereits in kinder- und jugendpsychiatrischer Behandlung waren, profitieren von einer transitionsspezifischen Behandlung, die an die Bedürfnisse ihrer Altersgruppe angepasst ist.

Eine Besonderheit unserer Station ist die Kombination eines peer-based mit einem generationenübergreifenden Ansatz: Wir bringen junge Erwachsene und solche, die als Ältere mitten im Leben stehen, zusammen. Auch wenn die jungen Menschen in vielen Gruppen unter sich sind, haben sie die Chance, in stationsübergreifenden Gruppen und im Stationsalltag von Älteren zu lernen. Auch die älteren PatientInnen lernen oft von den Heranwachsenden, die einen anderen, unverstellten Umgang mit ihrer Erkrankung haben. Insgesamt können wir 26 stationäre Behandlungsplätze anbieten, die Hälfte davon ist jungen Erwachsenen vorbehalten.

Was machen wir?

Wir liefern eine Krisenintervention in einer schwierigen Lebensphase. Hierbei ist uns eine evidenzbasierte und gleichzeitig menschlich zugewandte Behandlung wichtig. Neben und nach einer differenzierten Diagnostik (organdiagnostische Abklärung, differentialdiagnostische Einordnung) erfolgt eine individualisierte multimodale Therapie:  Die psychotherapeutische Behandlung setzt den Schwerpunkt auf ein modulares Konzept mit Schematherapie sowie kognitiver Verhaltenstherapie im Einzel- und Gruppensetting. Zusätzlich erfolgt zumeist eine psychopharmakologische Therapie. Darüber hinaus besteht das Angebot für Neurostimulationsverfahren (transkranielle Magnetstimulation, Elektrokonvulsionstherapie). Die sozialpädagogische Unterstützung und die Arbeits-, Ergo-, Kunst- sowie Sporttherapie sind weitere Bausteine während des Aufenthaltes.

Für unsere jungen PatientInnen bieten wir zusätzlich transitionsspezifische Gruppen (Ergotherapie, Arbeits-, Sporttherapie u.v.m.) an. Diese Weichenstellung soll den jungen Erwachsenen helfen, nach dem Aufenthalt bei uns weitere für sie passende Hilfen in Anspruch zu nehmen, damit sie wieder in ihrem Leben Fuß fassen können (Rückkehr in Schule, Ausbildung bzw. Studium, Beruf).

Als Teil der  Forschungsklinik des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie freuen wir uns, wenn alle unsere PatientInnen an der Biobank des Max-Planck-Instituts teilnehmen, um mit Ihrer Unterstützung möglichst viele Daten zur Verfügung zu haben, aus denen wir Erkenntnisse für die zukünftige, individuellere Behandlung gewinnen. Darüber hinaus bieten wir im Rahmen unserer Forschung spezialisierte Studien an, um Therapien zu verbessern bzw. individueller durchführen zu können. Zusammen mit Ihrem Behandlungsteam finden wir heraus, welche Studie für Sie am besten passen könnte, sofern Sie unsere Forschung unterstützen möchten.