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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

kurz vor den Sommerferien informieren wir Sie über Neuigkeiten aus unserer Forschungsklinik. Wir rekrutieren PatientInnen für eine Studie zur Vagusnervstimulation bei schweren Depressionen, außerdem sind wir nun offiziell Teil der Münchner Sektorversorgung. Unsere neue Pflegedienstleiterin stellt sich vor, und wir informieren mit Comics und Kurzvideos über neue Forschungsergebnisse. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und einen entspannten Sommer.

Mit vielen Grüßen,

Prof. Dr. Peter Falkai
Ärztlicher Direktor

Dr. Dr. Florian Raabe
Leitender Oberarzt
SAVE THE DATE:

Mind Matters

Mittwoch, 15.10.2025
18:30 - 19:30 Uhr

Vortrag und Diskussion zu Depression im Berufsalltag. Alle Informationen finden Sie auf unserer Website!

Inhalt

1. Wir suchen Teilnehmende: Vagusnervstimulation bei Depression
2. Eva Leugner ist neue Pflegedienstleiterin
3. Unsere Forschungsklinik ist Teil der Münchner Sektorversorgung
4. Offizieller Start der Tagklinik für junge Erwachsene
5. Deutsches Zentrum für Psychische Gesundheit: Update
6. Neues aus der Forschung
7. Forschungs-Retreat im Kloster Ettal

Wie wirkt die Vagusnervstimulation bei Menschen mit Depression?

Eine neue Studie unserer Forschungsklinik sucht PatientInnen: Dr. Evangelos Kokolakis und sein Team untersuchen, wie die Vagusnervstimulation bei Menschen mit schweren Depressionen wirkt.

Der Vagusnerv ist ein wichtiger Nerv im Körper, der viele Funktionen steuert, zum Beispiel das Herz und die Verdauung. Neuere Studien zeigen, dass die Stimulation des Nervs bei depressiven Störungen einen positiven Effekt haben könnte. Die WissenschaftlerInnen wollen nun untersuchen, welche biologischen Mechanismen daran beteiligt sind. Dazu wird bei PatientInnen parallel zur regulären medizinischen Behandlung der Vagusnerv über einen Zeitraum von sechs Wochen mittels sanfter elektrischer Impulse am Ohr stimuliert.

Teilnehmen können alle PatientInnen, die an unserer Forschungsklinik tagklinisch oder stationär wegen einer depressiven Störung behandelt werden. Für eine Fallbesprechung oder mögliche Überweisung kann das Studienteam jederzeit kontaktiert werden.

Ein KI-animiertes Bild zeigt eine junge Frau im Seitenprofil. Sie hält ein Gerät zur Vagusnervstimulation in der Hand, welches mit ihrem Ohr verbunden ist.

Eva Leugner ist neue Pflegedienstleiterin

Portraitfoto der neuen Pflegedienstleiterin Eva Leugner

Seit Mitte April ist Eva Leugner Pflegedienstleiterin unserer Forschungsklinik. Die gelernte Kinderkrankenschwester arbeitet bereits seit vielen Jahren als Pflegedienstleitung, zuletzt in der Heckschen Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. An unserem Institut reizt sie besonders die Kombination aus Klinik und Forschung: „Ich mag Innovationen und freue mich, den Faden für viele neue Projekte aufzunehmen“, sagt sie. Neu ist beispielsweise schon eine Pflegerotationsstelle, in der zwei KollegInnen ihre Arbeitszeit zwischen Pflege und der DECIDE-Studie zur Lithiumbehandlung bei schweren Depressionen aufteilen. „Mir ist wichtig, mit Menschen in Kontakt zu sein, nicht nur in meinem Büro zu sitzen, sondern einen guten Austausch zu haben“, betont Eva Leugner. Besonders wichtig ist ihr dabei eine Begegnung auf Augenhöhe mit den Patientinnen und Patienten.

"Das ist schon ein Kulturwandel" - unsere Klinik ist Teil der Münchner Sektorversorgung

Florian Raabe, wie er hinter einem Podest eine Präsentation hält.

Seit Februar 2025 ist die MPI-Forschungsklinik an die Münchner Sektorversorgung angeschlossen. Seitdem sind wir auch für alle akuten psychiatrischen Notfälle in unserem Postleitzahlbereich 80804 zuständig. Der leitende Oberarzt Dr. Dr. Florian Raabe erläutert die Beweggründe und Veränderungen.

Wieso hat sich das MPI in die Sektorversorgung integrieren lassen?

Florian Raabe: Ein Grund liegt in der Krankenhausstrukturreform. Der Gesetzgeber will weg von Fachkliniken wie wir es waren, also z.B. mit einem Fokus auf Depression. Kliniken sollen für alle Krankheitsbilder im Sinne eines Vollversorgers agieren, damit PatientInnen ortsnah versorgt werden können. Das ist zwar noch nicht gesetzlich verankert, wird aber aller Voraussicht nach so kommen. Ein weiterer Grund erwächst aus der reformierten ärztlichen Weiterbildung: Wir dürften FachärztInnen nicht mehr voll ausbilden, wenn wir nicht alle Krankheitsbilder abdecken würden.

Was bedeutet es für Ihre Traditionsklinik, nun in die Sektorversorung eingebunden zu sein?

Das ist schon ein Kulturwandel für unser Haus. Akut eigen- oder fremdgefährdende PatientInnen, die gegen ihren Willen behandelt werden, waren bisher relativ selten bei uns. Es ist immer noch überschaubar, aber die Krankheitslast ist etwas schwerer geworden. Allerdings ist unsere Nachbarschaft in diesem Fall auch sehr überschaubar: Im Rahmen der Sektorversorgung erwarten wir im Durchschnitt pro Jahr zehn bis 15 mehr solcher PatientInnen als bisher. Zudem behandeln wir deutlich mehr PatientInnen aus unserer zu versorgenden Nachbarschaft, die „spontan“ in unsere Ambulanz und Klinik kommen. Wir haben uns gut aufgestellt, um sie bestmöglich behandeln zu können. Vor allem natürlich auf unserer beschützten Station 5 haben wir Schulungen durchgeführt, Trainings gemacht, Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Auch unser Personal haben wir dort aufgestockt.

Max-Planck-Tagklinik für junge Erwachsene öffnet ihre Türen

Ein Foto des Tagklinik-Raums: Ein heller Raum mit vielen bunten Sesseln, die im Kreis aufgestellt sind.
Seit dem 1. Juli ist die Tagklink Transition für junge Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren offiziell eröffnet. In dieser Phase zwischen Schule, Studium und Berufseinstieg treten psychische Erkrankungen oft zum ersten Mal auf. Jetzt können wir jungen PatientInnen mit einer ambulanten, tagklinischen oder stationären Behandlung in dieser Zeit zur Seite stehen. Bei Fragen zur Überweisung von PatientInnen können Sie jederzeit auf uns zukommen!

Deutsches Zentrum für Psychische Gesundheit: Update

Seit Mai 2023 gibt es das Netzwerk München-Augsburg als einen von sechs Standorten des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (DZPG). Seit Mai diesen Jahres ist unser Direktor und ärztlicher Leiter Prof. Dr. Peter Falkai zusammen mit Prof. Dr. Silvia Schneider vom Standort Bochum-Marburg Sprecher des DZPG. Neben unserem Institut sind auch die LMU, die TUM, Helmholtz Munich und die Uni Augsburg am Standort beteiligt. Die Projekte an unserem Institut untersuchen die Auswirkungen pränataler Risikofaktoren auf die Gehirnentwicklung, die Physiologie und das Verhalten. Einen zweiten Schwerpunkt bilden Trauma in der Kindheit und die Auswirkungen auf psychische Erkrankungen. Einen Pressetext zu Trauma-Folgen auch für Nachkommen, der zum Kriegsende vor 80 Jahren erschienen ist, finden Sie auf unserer Website.

DZPG-Tag am Institut

Am 4. Juni haben sich Münchner DZPG-KollegInnen im Hörsaal unseres Instituts zum Standortsymposium unter dem Motto „Erwartungen und Ziele bis 2030“ getroffen. Dabei ging es nicht nur um die reine Forschung, sondern auch um Angebote für „Early Career Scientists“, um Möglichkeiten und Bedingungen für Ausgründungen sowie um Schnittpunkte mit der Industrie und die Zusammenarbeit mit BetroffenenvertreterInnen.

Gruppe von DZPG-Mitarbeitenden auf den Stufen des Forschungsgebäudes des MPI.

Standort München: Treffen der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung

München ist deutschlandweit der einzige Standort, an dem alle acht Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZGs) vertreten sind. Die vom Forschungsministerium des Bundes geförderten Verbünde forschen zu Diabetes, Infektionen, Lungenkrankheiten, Krebs, Herz-Kreislauf- sowie neurodegenerativen und psychischen Erkrankungen. Am 8. Juli trafen sich deren VertreterInnen zum Austausch am Helmholtz Munich. Unsere Wissenschaftlerin Dr. Darina Czamara aus dem Department Genes and Environment repräsentierte das DZPG mit einem Vortrag, in dem sie den Zusammenhang zwischen epigenetischen Veränderungen in Folge von negativen Kindheitserfahrungen, dem daraus anwachsenden Risiko, im Erwachsenenalter eine psychiatrische oder somatische Erkrankung zu entwickeln und entzündlichen Vorgängen erläuterte.

Neues aus der Forschung

Gemeinsame biologische Mechanismen bei psychischen Erkrankungen entdeckt

Bei PatientInnen mit Schizophrenie, bipolaren Störungen und Depression haben WissenschaftlerInnen Störungen in den Signalwegen von Dopamin, Cortisol und der inneren Uhr gefunden. Projektgruppenleiterin Dr. Janine Knauer-Arloth und Erstaurtorin Dr. Karolina Worf konnten diese Einblicke durch eine detaillierte genetische Analyse der Exon-Ebene gewinnen.

Weiterlesen (oder links klicken, um den Comic zu lesen)

Frühkindlicher Stress kann die Widerstandsfähigkeit weiblicher Mäuse stärken

Frühkindlicher Stress kann für weibliche Mäuse überraschende Vorteile haben und zu einer verbesserten emotionalen Regulation und kognitiven Funktion führen. Erstautorin Dr. Lotte van Doeselaar und Forschungsgruppenleiter PD Dr. Mathias Schmidt haben herausgefunden, wie entscheidend das Protein FKBP51 ist: Es spielt in diesem adaptiven Prozess eine Schlüsselrolle. 

Weiterlesen (oder links klicken, um das Video auf Englisch anzuschauen)

Unser Forschungs-Retreat

Im Mai hatten alle Mitarbeitenden unseres Instituts die Gelegenheit, sich zu einem gemeinsamen Retreat im Kloster Ettal zu versammeln. Diese Tage boten nicht nur Raum für den wissenschaftlichen Austausch zwischen den verschiedenen Forschungsgruppen des Instituts, sondern auch für den Dialog zwischen der Forschungsklinik und den wissenschaftlichen Abteilungen. Gerade dieser  Austausch ist essenziell für die Translation von der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung, die unser Institut ausmacht.

Ein Bild des Hotels beim Kloster Ettal, davor eine Gruppe MPI-Mitarbeitenden sie auf das Hotel zulaufen.
Bilderquellen
Titelbild: © kai otto architekten
Bild 1: © MPI für Psychiatrie, erstellt mit KI
Bild 2: © Foto Sexauer
Bild 3: © Benno Pütz 
Bild 4: © MPI für Psychiatrie
Bild 5: © MPI für Psychiatrie
Bild 6: © Benno Pütz
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